Meine Meinung zum Thema Internet in drei Kapiteln.

Die drei für mich wichtigsten Erfindungen der letzten zwei Dekaden

Der „erste“ graphische Webbrowser

1993 beginnt Marc Andreessen an der Universität von Illinois mit der Entwicklung von Mosaic. Dieses Programm sollte der erste Browser werden, der sowohl Text als auch Bilder darstellen kann.

Schon ein Jahr später verlässt Andreessen das Mosaic Team und gründet seine eigene Firma. Unter dem Namen Netscape vertreibt sein Unternehmen den ersten kommerziellen Webbrowser. Innerhalb kürzester Zeit erkennt Microsoft die Bedrohung, die von dieser Software ausgeht, und bringt den Internet Explorer auf den Markt.

Der folgende „Browser War“ sollte Verbraucher und Anwälte für Jahre in den Bann ziehen. Netscape ging aus diesem Krieg als Verlierer hervor und stellte die Weiterentwicklung des ehemals so beliebten Browsers im Jahr 1998 ein.

Das HDMI-Kabel

Niemand macht sich viel Gedanken, wie man Peripheriegeräte miteinander verbinden kann. Doch das HDMI-Kabel hat hier für eine wesentliche Vereinfachung gesorgt. Denn schließlich können sich noch viele an die unheilvolle Zeit erinnern, in der jeder Hersteller bzw. jedes Gerät ein extra Kabel zu verlangen schien.

Nachdem das HDMI-Konsortium die ersten Standards festgelegt hatte, setzte eine Flut von Markteinführungen ein. Das Ganze gipfelte dann in vergoldeten Steckern und „extra hoch-qualitativen“ HDMI-Kabeln.

Leider sieht die Realität vielmehr so aus, dass jedes HDMI-Kabel gleich gut ist. Denn es muss den vom Konsortium vorgegebenen Standard erfüllen. Gute Tipps zur Auswahl eines HDMI-Kabels kann man direkt beim Konsortium (auf Englisch) oder bei dieser deutschen HDMI Kabel Infoseite bekommen.

Das Smartphone

Niemand hätte sich zu Beginn der 1990er Jahre vorstellen können, dass 20 Jahre später jeder ein mobiles Telefon benutzt. Legendär ist die Beratungsfirma, die AT&T von der Investition in ein eigenes Mobilfunknetzwerk abhielt, da der Markt nur wenige Hundert Anwender groß werden würde.

Doch das Apple iPhone sollte den Markt für Mobiltelefone auf den Kopf stellen. Waren es vor dem iPhone vor allem schwarze Plastikmodelle, mit denen man telefonieren und vielleicht eine SMS schreiben konnte, überraschte das Apple Smartphone mit einem bunten Touchscreen. Dieser berührungsempfindliche Bildschirm ermöglichte revolutionäre Anwendungen.

Heute ist es total normal, sich per App den Weg zur nächsten Toilette zu zeigen lassen oder eine Einkaufsliste abzuarbeiten. Ein großer Produktivitätsfortschritt für die Menschheit.

Die aktuelle Bedrohung durch Geheimdienste

George Orwells berühmtes Werk 1984 beschreibt eine Zukunft, in der der gläserne Bürger Realität geworden ist. Während das Werk bei seiner Veröffentlichung auf mäßige Resonanz hinsichtlich einer realistischen Beschreibung der Zukunft stieß, hat es bis heute immer mehr an Brisanz gewonnen.

Die technischen Möglichkeiten im Zeitalter des Internets ermöglichen Geheimdiensten, eine Vielzahl an Informationen über beinahe jede Person zu sammeln. Auf der einen Seite ist dies möglich, da immer mehr Daten im verfügbar sind, doch auf der anderen Seite benötigt es auch eine gewisse kriminelle Energie, um Zugang zu diesen Daten zu erhalten.

Die Veröffentlichungen von Snowden im Guardian oder auch im Spiegel zeigen erschreckende Beispiele, was heute möglich ist – und auch schon gemacht wird.

Der mündige und aufgeklärte Internetbürger muss sich und seine Daten schützen. Dies geschieht auf der einen Seite durch entsprechenden Umgang mit persönlichen Daten, auf der anderen Seite durch Einflussnahme auf die Politik.

Die Zukunft des Internets

Über die Bedeutung des Internets ist schon viel geschrieben worden. Viele Autoren vergleichen die Wirkung des Internets mit der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg.

Wer das Buch „The World is Flat“ aufmerksam gelesen hat, ist sicherlich auch zur Erkenntnis gekommen, dass viele darin beschriebene Vorgänge ohne das Internet gar nicht möglich gewesen wären.

In der Zukunft darf man davon ausgehen, dass sich das Internet weiterhin stürmisch weiterentwickeln wird. Immer mehr Menschen werden Zugang zu diesem Kommunikationsmedium bekommen. Immer mehr Services werden von findigen Unternehmern entwickelt werden.

Diese Veränderungen werden mit großer Sicherheit heute etablierte Wirtschaftszweige erheblich unter Druck setzen. Man denke nur an die ehemals so profitablen Versandhauskataloge. Heute fristen diese ein Nischendasein und werden von neuen Wettbewerbern wie Amazon oder eBay in den Schatten gestellt. Ähnliches könnte auch in anderen Wirtschaftszweigen geschehen.